graue Holzbretter
Drei Kartoffelherzen

Kartoffeln – die sechs häufigsten Irrtümer

Im Internet, in den Köpfen der Menschen und auch sonst überall kursieren über Kartoffeln jede Menge Vorurteile, die sich zum Teil hartnäckig halten. Vor allem online finden sich Tausende widersprüchliche Meinungen, und es ist schwer, daraus eindeutige Aussagen herauszufiltern. Aber dafür gibt’s ja uns! Wir klären heute die sechs häufigsten Kartoffelirrtümer auf.

Kartoffeln machen dick

Fangen wir gleich mal mit dem beliebtesten Missverständnis an: Die Kartoffel ist kein Dickmacher! Auf 100 g kommen gerade einmal 70 Kilokalorien – bei derselben Menge Hartweizennudeln sind es schon mehr als doppelt so viel. Hier kommt es auf die Zubereitung an: Frittierte Geschichten wie Chips oder Pommes sind zugegebenermaßen ab und zu einfach sehr lecker, das verwendete Fett schlägt naturgemäß allerdings deutlich auf dem Kalorienkonto zu Buche. Deshalb sollte es hier natürlich bei einem Ausnahmevergnügen bleiben.

Kartoffeln haben keine Nährstoffe

Der Mehrwert von Kartoffeln wird ebenfalls oft in Frage gestellt. Viele sehen in ihr eine reine Sättigungsbeilage ohne besondere Nährstoffe. Mööp – setzen, sechs! Tatsächlich steckt in ihr neben Vitamin B6 und Kalium nämlich ganz schön viel Vitamin C – mehr als beispielsweise in einem durchschnittlichen Apfel. Anders als bei dem stecken die meisten wertvollen Inhaltsstoffe bei der Kartoffel allerdings übrigens nicht in der Schale oder direkt drunter, sondern in der Knolle selbst. Noch mehr Infos findet ihr in unserem Beitrag Die Kartoffel: alle Inhaltsstoffe im Überblick.

Kartoffelschalen sind nicht essbar

Ob Kartoffeln ungeschält gegessen werden können, hängt zum einen von der Sorte, zum anderen von der essenden Person ab. Die in der Schale enthaltenen Bitterstoffe sind bei erwachsenen Menschen in der Regel kein Problem. Allerdings sollten die Kartoffeln dann gut gewaschen und Keimen und grünen Stellen entfernt werden. Lagerkartoffeln mit dem Hinweis „Nach der Ernte behandelt“ sollten in jedem Fall geschält werden – bei Frühkartoffeln kann die zarte Schale dafür ohne schlechtes Gewissen mitgegessen werden. Roh futtern sollte man die Knollen aber generell nicht, auch wenn so mancher zum Beispiel bei Sodbrennen darauf schwört. Erst während des Garens verändert sich die Struktur der enthaltenen Stärke: Sie quillt und wird dadurch gut verdaulich.

Was man sonst so mit Kartoffelschalen anstellen kann, verraten wir euch in unserem Blogbeitrag Zu gut zum Wegwerfen: Kartoffelschalen!

Kartoffel = typisch deutsch

Kommen wir zur letzten Fehleinschätzung des Tages: Die Kartoffel gilt als typisch deutsch. In Wahrheit spielt sie für unsere Kochtöpfe aber erst seit rund 250 Jahren eine Rolle. Ihr Ursprung liegt in den südamerikanischen Anden, wo sie schon vor rund 3.000 Jahren von den Inkas kultiviert wurde. Nach Europa kam sie im 16. Jahrhundert auf den Schiffen der spanischen Konquistadoren.

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